Guatemala

7. bis 20. August 2014.

Von Belize in den Dschungel von Guatemala
Wie viele Clowns passen in einen Mini?
Ich hatte nie etwas für Clowns übrig, und ich kann auch nicht sagen, wie viele in ein kleines Auto passen, aber seit ich von der Grenze Belize/Guatemala mit einen Minibus – zugelassen für 12 Personen – über zwei Stunden ins Landesinnere von Guatemala unterwegs war, weiß ich, wie viele darin Platz haben: 28.
Nebeneinander, übereinander, auf einem Sitz, am Boden oder in der Hocke. Solange irgendeiner es noch gemütlich hat, passen mindestens noch zwei Personen hinein.

So ging es für uns nach Flores, eine kleine idyllische Insel-Stadt, die von einem See umgeben ist. Für mehrere Tage wurde das unser Stützpunkt, um einen Ausflug nach Tikal, eine der bedeutendsten Maya-Ausgrabungen in Mittelamerika, zu machen. Die Tempelstadt liegt versteckt im guatemaltekischen Dschungel und war mystischer und beeindruckender, als wir es uns erwartet hätten. Während Max mit lediglich 3 Moskitostichen davon gekommen ist, konnte ich 63 zählen. Eine etwas unausgeglichene Verteilung, aber zumindest konnte nun endlich Maxs gut bestückte Medikamentenbox zum Einsatz kommen, und ich wurde mit diversen Cremes und Antihistaminika versorgt.

Nach einer weiteren Minibusfahrt, bei welcher wir diesmal tatsächlich nur zu zwölft waren, kamen wir spät abends im Naturschutzgebiet von Semuc Champey an. Dort verbrachten wir ein paar Tage in einem kleinen Hostel im Urwald, welches nur zwischen 18 und 22 Uhr Strom hatte. Ein erholsames Entkommen aus dem vernetzen Alltag.

 

Lago Atitlan und die ehemalige Hauptstadt von Mittelamerika
Die restlichen Tage in Guatemala sind schnell vergangen. Bevor wir uns ins Treiben der bunten, spanischen Kolonialstadt Antigua warfen, verbrachten wir noch zwei ruhige Tage am Vulkankratersee Atitlan.
Antigua wurde zu einer meiner Lieblingsstädte in Mittelamerika. Jedes Haus hat eine andere Farbe, und teilweise haben sie große, hölzernen Eingangstore. Die Bewohner sind mindestens genauso bunt wie diese Häuser und verkaufen alles, von Kaffeebohnen bis zu Armbändern. Ich hatte schon 5kg Kaffee, drei Handtaschen und andere unnütze Kleinigkeiten in meiner Hand, ein Blick auf meinen schweren Rucksack, den ich kaum tragen konnte, brachte mich aber rechtzeitig zur Vernunft.
Es wurden nur zwei Handtaschen und 1kg Kaffee.

[Carina]

Belize

4. bis 7. August 2014. Belize unterscheidet sich von den übrigen zentralamerikanischen Staaten vor allem durch die englische koloniale Vergangenheit, auch heute noch ist Englisch die Amtssprache. Vom mexikanischen Festland kommend gingen wir in der Abenddämmerung auf der Insel Caye Caulker von Bord, weil diese in unserem Reiseführer als besonders idyllisch angepriesen wurde. Die Suche nach karibischen Sandstränden war hier zwar vergeblich, dafür hielt die Insel eine kulinarische Überraschung bereit: Fangfrischen Hummer zu Schleuderpreisen! Untertags war die drückende Hitze nur schwer erträglich und in der Nacht regierten die Moskitos, sodasss wir uns bald entschieden, die Zelte abzubrechen und die Reise fortzusetzen. Als Transportmittel für den Weg zur guatemaltekischen Grenze wählten wir den “Chicken Bus”, einen jener für Mittelamerika typischen alten Schulbusse, die in ihrem früheren Leben in den USA ihr Dasein fristeten und nun eine sehr kostengünstige motorisierte Fortbewegungsmöglichkeit für jedermann darstellen. Der freundliche Mann vom Bordservice bot uns Banana Bread, Zitronenkuchen und Gras zum Kauf an. Über die wenig einladende Stadt Belize City und die Hauptstadt Belmopan führte uns der Weg in das ebenfalls schmucklose Städtchen San Ignacio, wo wir uns in Ruhe auf den Grenzübertritt nach Guatemala vorbereiteten.

[Max]

Mexiko

28. Juli bis 4. August 2014.

Zum Auftakt unserer Tour durch Mittelamerika steuerten wir die Riviera Maya in Yucatan an. Als Maximilian aus Österreich trat ich den mexikanischen Grenzern bei der Einreise mit einiger Sorge gegenüber, welche sich aber als völlig unbegründet erwies. Vor den Toren Cancuns entdeckten wir die Insel “Isla Mujeres”, einen sehr entspannten Flecken Erde. Hier wartete glasklares, hellblaues Wasser auf uns, dazu noch weiße Sandstrände und ein Korallenriff, welche sich über hunderte Kilometer vor den karibischen Küsten Mittelamerikas erstreckt. An jeder Ecke lauerten Tacos, Guacamole und kühles Corona-Bier. Ein idealer Ort, um abzutauchen…

Eine ganz besondere Erfahrung war die Begegnung mit einem Walhai, dem größten Fisch in den Meeren. Wir fuhren in einem kleinen Motorboot eine Stunde auf das offene Meer hinaus, um dort mit Taucherbrille und Flossen ausgerüstet ins Wasser zu springen. Carina kam dem knapp 10 Meter langen, faszinierenden Hai schließlich so nahe, dass sie der gewaltigen Schwanzflosse ausweichen musste, um nicht von ihr gestreift zu werden!

Anfang August ging die Reise weiter in den Süden nach Tulum, wo wir bei einer Affenhitze die spektakulär gelegenen Ruinen einer Tempelstadt der Maya besichtigten. Mit einem Schnellboot setzten wir sodann von der mexikanischen Küste über nach San Pedro in Belize, auch bekannt aus Madonnas Meisterwerk “La isla bonita”.

[Max]

Los Angeles, USA

24. bis 28. Juli 2014. Nachdem wir uns schnell an das beschauliche Südseedasein in Französisch-Polynesien gewöhnt hatten, waren wir nach der Landung in L.A. einem mittleren Kulturschock ausgesetzt. Die Rucksäcke geschultert, machten wir uns auf die Suche nach unserem Hotel in Downtown, einem eher heruntergekommenen Teil der Stadt. Das Hotel entpuppte sich als berühmt-berüchtigter Kasten mit 700 Zimmern, eines davon hatte in der Vergangenheit sogar schon ein anderer Österreicher während seines USA-Aufenthalts bewohnt: Jack Unterweger.

In der Stadt der Engel wurde uns nicht langweilig. Die Fixsterne Hollywood, Santa Monica, Long Beach, etc standen natürlich auf dem Programm, und auch Geburtstag wurde ausgiebig gefeiert. Über Vermittlung durch einen jungen Architektenfreund kam schließlich ein toller Atelierbesuch bei Hubert Schmalix zustande, bevor wir die Stadt in Richtung Mittelamerika verließen.

[Max]

 

 

Südsee

11. Juli bis 23. Juli 2014. Weiße Strände, türkis-blaue Lagunen, weitreichende Palmenhaine und Blumen überall, das stellten wir uns unter der Südsee vor, und wir wurden nicht enttäuscht.

Wenn man auf der Suche nach dem Paradies ist, befindet man sich, wenn man in Papeete, der Hauptstadt von Tahiti, ankommt, auf dem richtigen Weg. Kaum aus dem Flugzeug ausgestiegen, wurden wir von Tahitianern mit Ukulele und einer “Big Mama”, wie Männer dort ihre eher dicklichen Frauen liebevoll nennen, mit Tanz und Musik begüßt. Papeete selbst ist eine etwas heruntergekommene Hafenstadt, es ist kein Ort in dem man viel Zeit verbringen will, der Südseezauber kommt dort noch nicht wirklich auf. Insbesondere, weil auch McDonald’s seinen Weg dorthingefunden hat. Die polynesischen “Mamas” stehen dort täglich Schlange, denn das McMenü besteht aus Café au lait und einem McBaguette, na immerhin 😉

Gleich am nächsten Tag stiegen wir jedoch schon in einen kleinen Flieger, der uns auf die benachtbarte Insel Moorea brachte, die Erste auf unserer “Island-hopping-Tour”.  Spätestens wenn man am Wasser liegt, einen Polynesier im Kanu vorbeipaddeln sieht und direkt vor einem die Sonne untergeht, erkennt man, dass man im Paradies angekommen ist.

Die Südseeinsulaner dort, und auch auf den anderen Inseln sind gastfreundlich, lächeln mindestens 90% des Tages und tragen stets eine Blume im Haar. Die zwei Wochen auf Moorea, Raiatea, Huahine und Bora Bora sind wie im Flug vergangen, die Tage haben wir mit schnorcheln, sonnenbaden und einem guten Buch verbracht.

Wir lassen die Bilder für sich sprechen…

P.S.: Ja, das Blau ist wirklich so blau, keine Nachbearbeitung 🙂

[Carina]

 

 

Neuseeland

05. bis 11. Juli 2014. Neuseeland ist rund 18.000 km Luftlinie weit weg von Wien und somit das am weitesten entfernte Land auf unserer Route. Für den Roadtrip auf der Nordinsel von Auckland nach Wellington war ein alter Nissan Sunny unser neuer Reisebegleiter. Bevor die Fahrt jedoch losging, deckten wir uns in einem 2$-Shop mit dicken Handschuhen, Haube und Schal ein – Winter in Neuseeland.

In der Gegend um die Stadt Rotorua war die in der ganzen Region bestehende thermale Aktivität deutlich zu spüren, ein intensiver Schwefelgeruch hing in der Luft und immer wieder sah man in den Büschen Dampf aufsteigen. Die Landschaft veränderte sich jedoch stark, je weiter südlich wir fuhren. Als wir am Lake Taupo vorbeikamen, konnten wir in der Ferne schon jene mit Schnee bedeckten Vulkane sehen, die unser eigentliches Ziel waren.

Nach einer Übernachtung in Ohakune machten wir uns zeitig in der Früh auf, um den aktiven Vulkan “Ruapehu” auf Schiern zu erobern. Die von der netten Dame beim Schiverleih angesichts unserer Schianzüge (Jeans, Pullover) geäußerten Bedenken konnten wir mit einem empörten “I am from AUSTRIA!” zerstreuen.

Schon die Fahrt hinauf auf den Wintersport-Vulkan Ruapehu in das Schigebiet Turoa war ein Erlebnis. Die Bergstraße schlängelte sich nämlich zunächst durch eine Art Urwald bestehend aus Palmen, Riesenfarnen und ähnlichen tropischen Gewächsen, die jedoch aufgrund der Jahreszeit von einer dicken Schicht Raureif überzogen waren. Oben angekommen freuten wir uns über strahlenden Sonnenschein und eine herrliche Aussicht auf die weite Ebene – Einem tollen Schitag sollte nichts mehr im Wege stehen.

Als wir am ersten Sessellift saßen, war dann ein leichtes Lüfterl zu spüren, welches jedoch im stärker wurde, je höher wir kamen. Auf dem zweiten Lift pfiff uns schließlich ein konstanter Sturmwind um die Ohren, der angenehmerweise auch den Schnee von den Hängen und uns direkt ins Gesicht wehte. Jeans und Neopren-Pullover erwiesen sich unter diesen Umständen als untaugliches Outfit – Wir fühlten uns, als säßen wir unbekleidet bei -20° Celsius in einem Windkanal. Nun fiel uns auch die nette Verkäuferin wieder ein, die in der Früh vor Temperatur und Wind gewarnt hatte und es dabei offenbar nur gut gemeint hatte.

Der Schitag nahm schließlich um die Mittagszeit eine unerwartete Wendung: Als wir (völlig durchfroren) einen tadellosen Einkehrschwung hinlegten, teilte man uns nämlich mit, dass aufgrund der sturmartigen Windböen der Liftbetrieb im ganzen Schigebiet soeben eingestellt worden war. Die Stimmung stieg kurz darauf wieder, nachdem man uns bei der Talstation den Großteil der Kosten der Liftkarte refundierte (für diese muss man hier immerhin mehr berappen als für einen Tagesschipass am Arlberg).

Mit einer gut gefüllten Benzinkassa konnten wir unseren Roadtrip in Richtung Süden fortsetzen, standen ein paar Stunden später am Strand und erreichten noch am selben Abend die Hauptstadt Wellington an der Südspitze der Nordinsel.

Dort verbrachten wir ein paar gemütliche Tage bei Matthew und Eli, zwei nach Neuseeland ausgewanderten Freunden.  In Wellington war es uns das erste Mal so richtig bewusst, dass wir uns am Ende der Welt befanden, hier sagen sich Fuchs und Hase “Gute Nacht”. Trotzdem wurde uns nicht langweilig, ein abenteuerlicher Ausflug führte uns durch kniehohes, eiskaltes Wasser in eine finstere Höhle, in der wir dann mit hunderten, leuchtenden Glühwürmchen für unser Frieren belohnt wurden.

[Carina & Max]

 

Seoul, Südkorea

01. bis 05. Juli 2014. Nach drei erlebnisreichen Wochen in China standen ein paar ruhigere Tage in Südkorea auf dem Programm. Die weitläufige Hauptstadt Seoul zeigte sich von einer angenehmen Seite und präsentierte sich uns einmal traditionell, dann wieder hochmodern. Etliche historische Paläste und Gebäude fanden wir ebenso vor wie bunt blinkene Geschäftsviertel. Generell machten die Koreaner – im Vergleich zu Chinesen – einen sehr zivilisierten Eindruck. Auch in Südkorea galt es, lokale Spezialitäten auszuprobieren, etwa das berühmte Rindfleisch “Bulgogi” oder das wohl größte Softeis der Welt. Kurzum, ein durchaus lebenswerter Ort, wären da nicht der unberechenbare Diktator im Norden und seine Raketen…

[Max]

Volksrepublik China

10. Juni bis 01. Juli 2014. Drei Wochen sind zu kurz, um die ganze landschaftliche und kulturelle Vielfalt dieses Landes zu erleben, aber ausreichend, um einen guten Überblick zu bekommen. Auch in China sind die Manieren der Bevölkerung gewöhungsbedürftig. Ständiges Aufziehen mit der Nase, Spucken auf die Straße, Rülpsen – und das jederzeit, auch wenn es in das Gesicht eines anderen ist – sind ganz normal. In der U-Bahn gilt das Gesetz des Stärkeren, und derjenige mit den spitzesten Ellbogen bekommt einen Sitzplatz.

Der Süden von China – Von Guilin nach Longsheng und Yangshuo
Beim Planen der Rundreise stellte ich mir Guilin (Südchina, Provinz Guangxi), unsere erste Station als romatisches Örtchen vor, um welches herum sich eine einzigartige Berglandschaft erhebt. Ich hätte wohl einen Blick in den Reiseführer oder zumindest auf Wikipedia werfen sollen. Von Romantik keine Spur in dieser 5 Millionen Stadt. Doch ich habe daraus gelernt, alles was ein winziger, kaum sichtbarer Punkt auf der chinesischen Landkarte ist, hat mindestens eine Million Einwohner. Verständlich bei etwa 1,35 Milliarden in ganz China.

Die Berglandschaft war allerdings tatsächlich so, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Wie im Bilderbuch. Mit dem Boot ging es den Li-Fluss flußabwärts bis nach Yangshuo. Ein “Örtchen” umgeben von Karstbergen, welches ebenfalls als romantisch und gemütlich beschrieben wird. Auch das war nicht der Fall, dafür fanden wir ein unter chinesischen Touristen sehr (!) beliebtes Städtchen, welches aber trotz der Toursistenmassen seinen Charme nicht verloren hat. Von dort konnte man herrliche Radausflüge durch die atemberaubende Landschaft und in die umgebenden Orte machen.

Zurück in Guilin, machten wir einen Tagesausflug nach Longsheng. Die Reisterrassen sind in dieser Gegend gehören zu den berühmtesten in ganz China. Zu Fuß ging es einen Pfad zu den Reistfeldern hinauf. Endlich mal kein hupendes Auto oder Elektro-Moped, und kaum andere Reisende. Um saftig-grüne Reisterrassen zu sehen, waren wir jahreszeitlich zwar leider etwas zu früh dran. Das Wetter war nicht das Beste, die Terrassen waren schlammig und braun. Doch der Ausblick war trotzdem wunderschön.

 

Über die Stadt des Phoenix zu den Avatar-Bergen in die Stadt des westlichen Friedens

Fenghuang ist eine von zahlreichen alten Wasserstädten in China. In der Altstadt stehen die Holzhäuschen auf Stelzen entlang des Flusses und schaffen so ein verträumtes Stadtbild. Ziemlich erschöpft kamen wir hier an einem schwülen Nachmittag mit dem Bus von Guilin an. 1 1/2 Monate reisen haben ihre Spuren hinterlassen. Um so unerwartender war es, dass in Fenghuang mein Selbstbewusstsein auf seltsame Weise wieder aufgebaut wurde. Westliche Touristen scheint diese Stadt selten zu sehen – wir waren die Attraktion des Tages. Wir bekamen Blumenkränze geschenkt, wurden gebeten mit Gruppen von jungen Chinesinnen und Chinesen zu posieren oder wurden einfach so photographiert. Nach dem zehnten Mal hörte ich zu zählen auf. Manchmal wurde uns danach ein “You are beautiful” nachgerufen. Daran könnte ich mich gewöhnen 😉 Hollywood wir kommen…(am Ende Juli ist es übrigens soweit).

Am nächsten Tag ging es per Bus weiter zum Nationalpark von Zhangjiajie. Der Nationalpark hat sich durch die spektakuläre Felslandschaft einen Namen gemacht. Seit dem Kinofilm Avatar ist er auch international bekannt. Der Park ist weitläufig und bietet dem Auge so viel zu sehen, dass uns auch nach sechs Stunden nicht langweilig wurde.  So verbrachten wir zwei erholame Tage dort, bevor es mit dem Nachtzug im Schlafabteil nach Xi’an ging. Verwunderlich, aber seit Wochen hatte ich nicht mehr so gut geschlafen wie in diesem Zug-Stockbett.

In Xi’an angekommen gingen wir es etwas gemütlicher an. Wir hatten ein heimeliges Hostel, in dem wir es uns für ein paar Tage gemütlich machten. Die bekannteste und wichtigste Touristenattraktion ist die Terracotta-Armee etwas außerhalb der Stadt. Beeindruckend. Sonst betreieben wir in Xi’an eher kulinarischen Tourismus. Viele viele Dumplings und herrliches Streetfood in der Muslim Street.

 

Peking

Ein “Bullet Train” brachte uns in nur fünf Stunden nach Peking. High-Speed-Züge fahren mittlerweile durch ganz China und erreichen eine Geschwindigkeit von etwa 300km/h. Eine angenehme, wenn auch nicht ganz billige Art zu reisen.

Als um 6:00 in der Früh der Wecker läutete, um zur chinesischen Mauer aufzubrechen, verfluchte ich unsere Entscheidung. Doch eine Stunde später wurde unser frühes Aufstehen belohnt. Wir waren die ersten auf der  Mauer. Weit und breit kein anderer Tourist, dafür strahlend blauer Himmel.  Eine Seltenheit, denn in den ersten zwei Wochen haben wir einen blauen Himmel weder in Südchina, noch in den nördlicheren Gebieten gesehen.

Neben beeindruckenden Bauten wie der Verbotenen Stadt und dem Palast des Himmels bietet Peking auch ein kleines Shopping Paradies. Wir hatten nicht wirklich Platz in unseren Rucksäcken, um irgendwelche Sachen zu kaufen, keine Frage, aber wir konnten der Versuchung letztendlich doch nicht widerstehen…mit ein paar Kleidungsstücken mehr im Gepäck ging es nach drei Tagen weiter nach Shanghai.

[Carina]

 

Ni hao Shanghai

Zu Gast in Shanghai bei Thomas, einem Freund noch aus Grazer Zeiten, den es beruflich nach Fernost verschlagen hat. Mit diesem “Local” an der Seite tauchten wir in das Shanghaier Großstadtleben ein. Der Kontrast zur offiziellen Hauptstadt Peking könnte größer nicht sein. Shanghai befindet sich in einem ständigen Auf- und Umbruch und braucht sich mittlerweile auch vor Metropolen wie New York City nicht zu verstecken. Großartig war der nächtliche Besuch einer Karaokebar (“KTV”). Eine unter Chinesen besonders beliebte Freizeitbeschäftigung, bei der man sich in angetrunkenem Zustand an westlicher Popmusik vergeht.

Obwohl seit meinem letzten Besuch des Stoffmarktes fast sieben Jahre vergangen waren, fand ich jenen Schneidermeister wieder, der sich damals im Jahr 2007 die Finger wund genäht hatte.

Schließlich gelang es uns sogar, mit bloßen Händen einen erstklassigen Suppenhund zu fangen!

[Max]

Kuala Lumpur, Malaysia

7. – 10. Juni 2014. Kurzer Zwischenstopp in “KL”. Die Heli-Pad-Bar wird genauso in Erinnerung bleiben wie die Nationalspeise Roti Canai, eine Art Fladenbrot, das als Beilage zu Currygerichten oder auch ledig köstlich schmeckt.

Bis Anfang Juli werden wir nun in China unterwegs sein, von Guilin in der südlichen Provinz Guangxi geht die Reise bis nach Schanghai.

[Max]

 

Burma

27. Mai – 07.  Juni 2014

Am Gehsteig sitzt ein kleiner Mann, sein Gesicht ist alt und faltig, er raucht eine Zigarre. Zwei Häußer weiter kommen drei Mönche die Straße entlang und winken uns zu. Max steht an der Ecke und kauft von einer Frau mit Strohhut, die sich eine beige Paste auf die Wangen geschmiert hat, eine Mango. Noch nie war ich in einem Land, welches so viele Photomotive auf einmal geboten hat. Die meisten Burmesen lächeln freundlich in die Kamera. Sie haben die Touristen noch nicht so satt, wie Einheimische aus anderen Ländern.

Die beige Paste, Thanaka, wird aus geriebender Baumrinde und Wasser hergestellt. Neben dieser Paste, die sich fast alle Burmesen großzügig ins Gesicht schmieren – denn sie soll die Haut schön machen und gleichzeitig von der Sonne schützen – kauen fast alle Männer Betel. Eine gehackte Nuss, die durch stetiges kauen den Speichel rot färbt. Dann spucken sie es auf den Boden. Überall. Grauslich. Doch abgesehen von dieser und ein paar anderen Eigenheiten sind die Leute in diesem Land wahnsinnig sympatisch und vor allem freundlich. Vorbeigehende Menschen auf der Straße grüßen, oder lächelten einen zu.

Wir verbrachten die ersten Tage in Mandalay und machten von dort aus Tagesausflüge. Zuerst ging es mit dem Boot nach Mingun, am nächsten Tag mit einem fast auseinanderfallendem Share-Taxi nach Pyin-Oo-Lwin und von dort mit der Eisenbahn zurück. Max und ich hatten Glück, dass alle Sitze in der “Ordinary Class” ausgebucht waren und wir die “Upper Class” nehmen mussten, denn unsere Hintern hätten die holprige 4 Stunden Fahrt auf den Holzbänken (Ja, dort ist die Holzklasse Wort-wörtlich noch die Holzklasse) nicht überstanden.

Es ging weiter nach Monywa, eine Stadt die abseits der typischen Touristenpfade liegt, und schließlich nach Bagan.  42 Grad Celsius, hunderte Pagoden, mit unserem E-Bike kein Problem 😉

Anfangs haben wir fast jeden Mönch, der an uns vorbeigegangen ist, heimlich photographiert. Aber anscheinend war die Faszination gegenseitig, denn im Autobus nach Monywa ertappte ich den Mönch auf der Bank neben mir, wie er heimlich mit seinem Smartphone (!) ein Photo von mir machte. Haha.

Tage später fuhren wir noch mit einem Pick-Up zum heiligen Mount Popa, auf dem ein Kloster gebaut wurde, bei welchem wir nach Besteigen von 777 Stiegen ankamen. Zwischendurch wurde ich von einem Affen beraubt. Er hat aber nur meine Wasserflasche an sich reißen können, die ich kampflos herausgab.

Nächste Destination war auch schon der Inle-See. Ein idyllischer See, mit vielen Fischern, Häusern auf Stelzen und schwimmenden Feldern. Wir machten einen burmesischen Kochkurs und erholten uns ein bisschen. Gerne wären wir dort noch etwas länger geblieben, doch in den letzten Tagen unserer Rundreise wurden wir immer wieder daran erinnernt, dass die Monsunsaison begonnen hat. Also reisten wir weiter nach Yangon und beendeten dort unsere Burma Reise mit zahlreichen indischen/burmesischen Currys.

[Carina]